Der grosse Abschied: GHOST OF TSUSHIMA im Test

Es ist schade: Kurz vor dem Wechsel zu einer neuen Konsolengeneration scheinen Spielentwickler endlich sämtliche Tricks und Kniffs erlernt zu haben, um auch die allerletzte Möglichkeit aus der Hardware heraus zu kitzeln und bringen die tollsten Spiele.

Aktuell erleben wir dieses Phänomen wieder einmal in Perfektion: GHOST OF TSUSHIMA ist wohl eines der letzten «grossen» Spiele für die PlayStation 4. Und es ist auch einer der Besten…

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Wir schreiben das Jahr 1274, Tsushima, Japan. Die Mongolen fallen mit einer gewaltigen Armee ein und zerstören die japanische Samurai Armee. Der junge Jin Sakai muss erleben, wie sein Onkel, der grosse General Shimura, vom monglischen Anführer Khotun Khan (Grossenkel von Dschingis Khan) gefangen genommen wird, danach verliert er schwer verletzt das Bewusstsein. Als Jin erwacht, muss er feststellen, dass die Mongolen die Samurai auf der Insel ausgelöscht und die Zivilbevölkerung auf Schlimmste geknechtet haben. Mit der Hilfe einiger Rebellen versucht er, die Mongolen zu bekämpfen. Doch er muss erkennen, dass er diesen Krieg nicht gewinnen kann, wenn er dem Kodex der Samurai folgt. Von Gewissensbissen geplagt, beginnt er einen Feldzug wider seine Prinzipien und erahnt, dass er für seinen Weg einen hohen Preis bezahlen wird…

Das amerikanische, von Sony aufgekaufte Studio Sucker Punch existiert seit bald zwanzig Jahren und entwickelte zwei exklusive Sony Marken: Sly Racoon und Infamous. Beide Reihen verkauften mehrere Millionen Exemplare. GHOST OF TSUSHIMA entsprang der Entwicklung von «Infamous: First Light», welches in dem Team den Wunsch nach einem Open World Spiel erweckte, dessen Design nicht von der Story ablenkt. Das Ergebnis ist eine wahre Augenweide geworden…

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Die Farbgestaltung, die Landschaften und die Figuren sind von einem Detailgrad, der sich fast auf Augenhöhe mit dem Referenzspiel God of War befindet. Und weil die Macher komplett auf Karten und Menus verzichtet haben, kann man die Grafik auch völlig ungestört geniessen. Wenn man zu einem bestimmten Punkt gelangen möchte, weist einem der «Wind» den Weg. Dies geschieht mit feinen Linien, die sich dezent in die geforderte Richtung bewegen. Das funktioniert absolut intuitiv und man fragt sich, weshalb nicht mehr Spiele derart subtile Navigationsmöglichkeiten einsetzen. Weit entfernte Regionen erreicht man mit einem beliebig verfügbaren Pferd.

Das Gameplay besteht grösstenteils darin, verschiedene Gebiete der Insel von den mongolischen Besatzern zu befreien. Häufig geschieht dies über Schwertkämpfe, die ziemlich intuitiv vonstatten gehen und auf bekannten Ausweich/Block/Angriffs-Kombinationen basieren. Nach und nach bedient sich Jin Waffen, die nicht dem typischen Samurai entsprechen. So nutzt man Rauchbomben oder ablenkendes Feuerwerk, um unerkannt zuzuschlagen zu können.

Mit der tollen Grafik, der stimmigen japanischen Musik und der packenden Story rund um den Ehrenkodex der Samurai liefert GHOST OF TSUSHIMA ein absolut würdevolles Schlussbukett für die sanft in den Ruhestand gleitende Playstation 4. Es sei allen Spielfans wärmstens empfohlen, die Wartezeit bis zur PS5 im feudalen Japan zu überbrücken- GHOST OF TSUSHIMA ist weit mehr als ein banaler Assassin’s Creed Klon…

Titel: Ghost of Tsushima

Plattform: PlayStation 4

PEGI: ab 18 Jahren

Preis: ca. 70 Franken

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