BORDERLANDS 3 – NICHTS FÜR UNPUBERTÄRE GAMER

Die Borderlands-Reihe geniesst seit dem ersten Teil von 2009 Kultstatus unter Actionfans. Der irre Handsome Jack des zweiten Teils gehört zu den besten Bösewichten der Spielgeschichte und der abgefahrene Comic-Look ist eine willkommene Abwechslung gegenüber der pseudo-realistischen Konkurrenz. Wie bei vielen Kult-Dingen ist es aber auch bei Borderlands: Man liebt oder man hasst es….

BORDERLANDS 3 wurde von Fans seit der Ankündigung im Januar 2019 mit gemischten Gefühlen erwartet. Der Trailer begeisterte die einen, enttäuschte aber viele wegen seiner Ähnlichkeiten zu Teil 2. Nun also ist das Spiel auf dem Markt und konnte auf Herz und Nieren getestet werden:

DIE STORY

Grandiose Geschichten sind kein Markenzeichen der Reihe. Im Gegenteil: in Sachen Originalität könnten die Autoren durchaus mal einen Abendkurs in Storytelling besuchen. Den meisten Actionfans ist dies jedoch egal. Wen es interessiert: Nach dem Tod von Handsome Jack haben die Geschwister Troy und Tyreen Calypso eine fanatische Sekte namens Children of the Vault (COV) ins Leben gerufen. Diese Sekte hat das Ziel, sämtliche Alien-Artefakte (sogenannte Vaults) zu finden und zu plündern. Im Mittelpunkt steht hier der Planet Pandora, den auch die eigene Spielfigur zum Ziel hat. Dumm nur, dass Pandora als Gefängnis für den legendären «Destroyer» gebaut wurde und den zu befreien, ist keine gute Idee…

DAS GAMEPLAY

Wie auch die bisherigen Teile ist BORDERLANDS 3 ein Action-RPG-Ego-Shooter. Das heisst: Man bekämpft zu Fuss Gegner aus der Ich-Perspektive mit einem schier unermesslichen Arsenal von Waffen. Über das ganze Areal verteilt oder durchs Besiegen von Feinden erhält man sogenannte Loot-Boxen, welche diverse Erweiterungsgegenstände, vor allem Waffen, erhalten. Gewisse Bereiche können auch mit bewaffneten Fahrzeugen bereist werden.

Die Steuerung funktioniert dabei tadellos und das Zielen ist mit jeder Waffe eine absolute Freude. Genau so soll sich ein gutes Shooter-Spiel anfühlen.



DIE GRAFIK

Der Comic-Stil der Serie ist gewöhnungsbedürftig, wurde aber höchst sorgfältig umgesetzt. Auf der PlayStation 4 Pro kann zwischen «Auflösung» und «Leistung» ausgewählt werden. Bei «Leistung» läuft das Spiel in 60 Frames pro Sekunde (fps), dafür mit nur 1080p Auflösung. Bei «Auflösung» sind es 4K mit 30 fps. Für Normalsterbliche ist der Unterschied in der Auflösung von Auge nicht erkennbar, darum ist klar die flüssige 60fps Variante zu bevorzugen- der Unterschied im Bildfluss ist sofort erkennbar.

Die Spielfiguren sind designmässig sehr nahe bei Mad Max-Charakteren, was mit dem Comic-Stil perfekt harmoniert. Auch sind die Waffen ziemlich detailliert und fantasievoll. Das ist in Anbetracht der quasi unendlichen Waffenanzahl nicht selbstverständlich. Natürlich ist nicht jede Waffe komplett anders als die letzte, sondern unterscheidet sich oft nur in der Schadenszahl oder ähnlichen Zahlenwerten.

DER HUMOR

Wie eingangs erwähnt, gibt es Borderlands-Elemente, an denen sich die Geister scheiden. Und einer der wichtigsten ist der Humor. Hier bewegt sich die Reihe meist in einer der untersten Schubladen. Penis-Witze am Laufmeter und Anzüglichkeiten auf Fremdschäm-Level 10 geben sich die Hand. Entsprechend sollte man wirklich tolerant veranlagt sein oder aber den Ton ausschalten, wenn man BORDERLANDS 3 spielt. Nichts gegen Flachwitze, aber im Jahr 2019 wirkt es weder ironisch noch «meta», wenn man den «Eis am Stiel»-Humor in ein postapokalyptisches Science-Fiction-Spiel verpackt, sondern bloss peinlich.

FAZIT

BORDERLANDS 3 macht Spass. Es ist ein grundsolides Actionspiel mit rund 40 Stunden Spielspass. Einzig der eingesetzte Humor ist eines Top-Titels nicht würdig…

 

Platform: PS4 (getestet), XBOX ONE

PEGI: Ab 18 Jahren

Preis: ca. 69 Franken

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