Game-Geschenktipps Teil 2: CALL OF DUTY – MODERN WARFARE

Die letzte «echte» Woche vorWeihnachten ist angebrochen und wir versorgen unsere Leserinnen und Leser mit «Last Minute» Geschenketipps für jüngere und ältere Game-Fans. Heute etwas für Erwachsene:

CALL OF DUTY – MODERN WARFARE

Ego-Shooter haben in der Öffentlichkeit einen schweren Stand. Kaum ein Amoklauf der nicht zu irgendeinem Zeitpunkt in Verbindung mit den sogenannten «Killerspielen» gebracht wird. Die Call of Duty Macherinnen und Macher haben sich getreu dem Motto «bad publicity is better than no publicity» wohl gesagt, «da geht noch was» und einige Elemente mit Skandalpotential im neusten Teil eingebaut.

Der Plot dreht sich um eine Terroristengruppe namens Al-Qatala, die einen Anschlag in London durchführt und von diversen Spezialeinheiten gejagt wird. Und dann geht es auch noch um die Russen. Im Vergleich zu denen sind die Terroristen von Al-Qatala supernette Knuddel-Bären. Wie in MODERN WARFARE russische Figuren dargestellt werden, erinnert bisweilen fast an Nazi-Karrikaturen: Sadisten, Pädophile und allesamt abgrundtief böse.

Die Kampagne führt von London über das fiktive Urzikstan bis nach St. Petersburg. Auch die Perspektiven sind höchst abwechslungsreich: Vom bloss mit einer Handfeuerwaffe ausgerüsteten Polizisten bis zum schwerbewaffneten SAS Offizier erlebt man in vierzehn Missionen Krieg in den unterschiedlichsten Facetten.

Nicht wenige davon sind hart an der Schmerzgrenze: Als frisch verwaistes Kind mit einem Schraubenzieher seinen Vater zu «rächen» ist verdammt harte Kost. Auch dass man im Mehspielermodus als Killstreak-Bonus weissen Phosphor einsetzen darf, eine von der Genfer Konvention verbotene chemische Waffe, ist moralisch höchst fragwürdig.

Nichtsdestotrotz zieht einen die unglaublich dicht inszenierte Action in ihren Bann. Die rund sechsstündige Kampagne ist grafisch teilweise sehr nah an Fotorealismus, vor allem in den Nachtszenen.

Die Langzeitmotivation holt man sich bei MODERN WARFARE im Mehrspieler-Modus. Hier tritt man gegen Profis und Möchtegern-E-Sportlerinnen und Sportler rund um den Globus in verschiedensten Spielmodi an.

Von taktischen Team Deathmatch bis zu chaotischen Ground War Modus, bei dem bis zu 64 Spielerinnen und Spieler gegeneinander antreten, wird wohl jeder Geschmack bedient. Egal ob man sportliche Ambitionen hegt oder bloss mal mit Freundinnen und Freunden einen actionreichen Abend erleben will- die Möglichkeiten sind schier endlos.

Als Weihnachtswunsch dürfte sich CALL OF DUTY: MODERN WARFARE wohl auf diversen Wunschlisten finden. Ob es dem weihnächtlichen Geist entspricht, ein Kriegsspiel unter den Baum zu legen, muss jeder Schenker und jede Schenkerin für sich entscheiden. Gut gemacht und packend ist das Spiel aber auf jeden Fall.

Gesagt sei aber auf jeden Fall: Egal, wie man zum vorigen Abschnitt steht: In Kinder- oder Jugendlichenhände gehört das Spiel definitiv nicht. Die Altersfreigabe ab 18 Jahren ist aus unzähligen Gründen mehr als gerechtfertigt.

Titel:              CALL OF DUTY: MODERN WARFARE

Plattform:    PS4 (getestet), XBOX ONE, PC

PEGI:              ab 18 Jahren

Preis:             ca. 65 Franken

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