THE RIDER


Nach einem Rodeo-Unfall verbieten die Ärzte dem jungen Cowboy Brady Blackburn die weitere Teilnahme an Wettkämpfen.
Der angehende Star stürzt in eine Identitätskrise, da er sich komplett über seinen Beruf definiert. Mit Gelegenheitsjobs und als Pferdeflüsterer versucht er sich eine neue Existenz aufzubauen. Aber die Liebe zum Reiten ist zu stark: Er unternimmt trotz körperlichen Behinderungen bald wieder lange Ausritte, die ihm das sehnlichst vermisste Gefühl von Freiheit zurückgeben. Und eines Tages entschliesst sich Brady, wieder bei einem Wettkampf anzutreten …
In atemberaubenden Bildern der Wildnis South Dakotas erzählt THE RIDER von zerbrochenen Träumen und verlorenen Identitäten. Authentisch und einfühlsam hält der mit Laiendarstellern gedrehte Film die Balance zwischen zärtlicher Poesie, archaischen Mythen und der rauen Lebenswirklichkeit in den Heartlands. Der Festivalhit (Cannes, Sundance, Toronto und viele andere) wurde mit dem Werner Herzog Filmpreis ausgezeichnet, der Mut, Entschlossenheit und Visionen honoriert.

USA 2017 :: Drama :: Drehbuch CHLOE ZHAO :: Regie CHLOÉ ZHAO :: Kamera JOSHUA JAMES RICHARDS :: Darsteller BRADY JANDREAU (Brady Blackburn), TIM JANDREAU (Wayne Blackburn), LILLY JANDREAU (Lilly Blackburn), LANE SCOTT, CAT CLIFFORD u.a :: Dauer ca. 104 Min. :: Start Do, 5.7.18 :: mehr über den Film

[cineworx]

KINO – GROSSDIMENSIONAL TRÄUMEN
Rodeo und andere Gefahren …

Pine Ridge, im Südwesten des US-Bundesstaats South Dakota. Die in Peking geborene amerikanische Regisseurin CHLOÉ ZHAO präsentiert ihren zweiten Spielfilm in der überwältigenden Landschaftskulisse des Indianerreservats. Den Hauptdarsteller BRADY JANDREAU (Brady Blackburn) hat sie schon vor Jahren für ihren nächsten Film gefunden, ohne eine Vorstellung zu haben, worum es in diesem Film gehen sollte. Sie schrieb ein nur 60-seitiges Drehbuch, das auf wahren Begebenheiten beruht – über eine lebensgefährliche Rodeo-Verletzungen, das Leben danach, der Liebe zu Familie und Freunden. Sie engagierte neben dem Pferdeflüsterer Brady weitere Laiendarsteller, die alles tatsächlich so erlebt haben. Die Zuschauer werden es nicht glauben, nachdem sie diesen Film gesehen haben.
Im Film wird sparsam mit Musik-Hintergrund umgegangen. Dafür und um so mehr kommen die Originalgeräusche zur Geltung, die meisterhaft eingefangen wurden. Das vermittelt ein Gefühl, bei vielen Szenen dabei zu sein, zum Beispiel mit den Rodeo-Cowboys am Lagerfeuer zu sitzen, mit Brady in der Prärielandschaft eines weniger bekannten Amerika zu reiten, mit seiner behinderter Schwester zu diskutieren und ihrem Gesang live zuzuhören. Es wird einem klar, dass in anderen Filmen die Musik zwar oft eine zentrale Rolle besitzt, hier aber nicht vermisst wird, im Gegenteil. Die witzige Vorstellung aus vielen Sketchen, dass abseits des Kamerabereichs ein 70-Frau- und Mann-Orchester spielt, bleibt uns somit für einmal erspart.
Das etwas längere professionelle Pferdeanreiten wirkt wie ein Ausbildungskurs, wird jedoch die meisten Zuschauer kaum langweilen. Die Laiendarsteller liefern eine unglaublich gute Leistung, was wir sicher der Regisseurin und ihrem Drehteam verdanken, bestehend aus nur 4 bis 5 Personen. Bradys Liebe zum Rodeo sowie zu seiner behinderten Schwester, sowie sein Wille, seinen Traum trotz des schweren Schicksalsschlags zu verwirklichen, ist berührend. Die meisterhafte Kameraarbeit von JOSHUA JAMES RICHARDS bleibt so wie der ganze Film – unvergesslich.

Bewertung
Film gerne nochmals sehen – JA

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